Beethoven der Naturliebhaber. Beethoven, das in sich gekehrte Genie. Beethoven, der gewaltige Ideenkünstler – die Vorstellungen, die wir mit dem Wegbereiter der Romantik verknüpfen, sind vielfältig. Doch aus welchen Quellen speisen sie sich? Die Frage scheint umso bedeutsamer, als dass bei kaum einem anderen Komponisten die Persönlichkeit so sehr durch dessen Werk zu „sprechen“ scheint.
Auf der Suche nach Antworten wählen der Kunsthistoriker Werner Telesko und die Musikwissenschaftler Stefan Schmidl und Susana Zapke einen ebenso originellen wie erhellenden Weg, indem Sie den umfangreichen Kanon von Gemälden und Zeichnungen auswerten, auf denen der Komponist seit seinen Lebzeiten visuell in Szene gesetzt wurde.
Beethoven in drei ikonografischen Sphären
Dabei widmen die drei Autoren sich drei ikonografischen Sphären, die auch in der Ausdeutung von Beethovens Musik immer wieder sinnstiftend herangezogen werden: Beethoven im abgeschiedenen Raum der Natur, in der er als Künstler gleichsam von deren schöpferische Kraft zehrt und durchdrungen ist. Beethoven im Interieur eines abgeschlossenen Raums, in dem er seiner inneren Eingebung folgt, seinen Geist und sein Genie gegen den Andrang der Außenwelt behauptet. Und Beethoven im Raum des Immateriellen, der Transzendenz, die dem Tonschöpfer eine Aura des Übermenschlichen und der Erhabenheit verleiht, durch die ihm eine fast schon göttliche Bedeutung zukommt.
Das reich bebilderte und um einen kommentierten Katalogteil ergänzte Buch ist eine unentbehrliche Quelle, um das Assoziationsfeld Beethoven umfassend zu beleuchten.