Die Frage könnte so im Musikunterricht einer fünften Klasse gestellt werden: Welche Musikberufe gibt es? Diese so einfache wie komplizierte Frage war auch der Ausgangspunkt für das Lexikon der Musikberufe. Herausgeber Martin Lücke kam im ersten Anlauf auf vierzig berufliche Tätigkeiten, ehe die Suche stockte. Am Ende wurden es mehr als vierhundert Einträge, verfasst von über siebzig Autoren.
Viele Begriffe mögen zwar offensichtlich sein, etwa der Gitarrist, doch laden gerade diese Begriffe zum Vertiefen ein, bieten einen umfangreichen historischen Überblick, zeigen die feinen Unterschiede innerhalb der Disziplin je nach Instrumententyp auf. Und dann werden ausführlich und verständlich auch jene Berufe erklärt, die jedem geläufig sind, obgleich kaum jemand weiß, was man dort genau macht, etwa beim Intendanten oder Dramaturgen. Oder was genau der Unterschied zwischen einem Kritiker, Rezensenten, Musikjournalisten und Musikredakteur ist, wobei es da bisweilen auch zur Haarspalterei kommen kann. Andererseits ist dies ja auch der Preis für jedes gute und gründlich recherchierte Lexikon.
Orientierungshilfe für Selbstverwirklicher
Zu jedem Eintrag wird zudem der genaue Weg zum jeweiligen Beruf erklärt, welche Ausbildung(en) man genossen haben sollte, wie die Karrierechancen sind, ob und wie zukunftsträchtig die Berufe sind. So ist der aufwändige Band nicht nur ein Nachschlagewerk für Musikinteressierte, sondern auch eine Orientierungshilfe für all jene, die eine berufliche Selbstverwirklichung in der Musik suchen.