Mit Kurt Weill sind vor allem bekannte Titel wie „Die Dreigroschenoper“ oder „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ verknüpft. Sein Musiktheaterstück „Street Scene“ ist hingegen nur selten auf deutschen Spielplänen zu finden, obwohl er es selbst als sein musikdramatisches Hauptwerk sah. Weill verwirklichte damit seinen Traum einer „American Opera“, einer Verbindung zwischen europäischer Oper und amerikanischem Broadway Musical. Er mischt Oper und Operette mit Musical-Versatzstücken und stellt Swing, Blues und Jazz neben große Arien. „Street Scene“ wurde am 9. Januar 1947 im Adelphi Theater in New York City uraufgeführt.
Die Handlung führt in eine New Yorker Straße Ende der 1920er Jahre und zeigt einen Ausschnitt aus dem Leben der Bewohner eines armseligen Mietshauses. Es beleuchtet Anna Maurrants außereheliche Affäre mit dem Milchmann Sankey sowie die heimliche Liebe ihrer Tochter Rose zum jungen Nachbarn Sam Kaplan. Das junge Paar muss seine Liebe geheim halten und träumt davon, dem ärmlichen Wohnblock zu entfliehen, um irgendwo weit weg ein besseres Leben zu finden. (Julia Hellmig)