Nur wenige Künstler seiner Zunft wurden so umfangreich für ihr Schaffen geehrt wie der britische Regisseur David Pountney. 2019 wurde er für seine Verdienste in der Oper zum Ritter geschlagen und trägt seither den Titel Sir. Außerdem ist er nach erfolgreichen Jahren als Intendant auch ein Chevalier im Französischen Ordre des Arts et Lettres, hat den Verdienstorden der Republik Polen und erhielt 2014 das Ehrenkreuz des Bundes Österreich. Nachdem er bereits „Ein Maskenball” sowie „Die sizilianische Vesper” auf die Bühne des Theater Bonn gebracht hat, setzt er nun als Abschluss seiner Verdi-Trilogie „Die Macht des Schicksals“ in Szene.
In seiner Lesart der Oper bekommt das Schicksal ein konkretes Gesicht – das der Zauberin Preziosilla, die das Rad des Schicksals dreht. Kann es auch menschlich sein oder ist es nur eine kaltblütige Maschine, die man nicht aufhalten kann? Das Liebespaar Leonora und Alvaro sucht und findet sich inmitten von Kriegswirren und Familienfehden – stets begleitet, ja, verfolgt vom musikalischen Schicksalmotiv, das sich ohne geplantes Happy End durch die Oper zieht. (SB)