Das Leben von Ethel Smyth als eine der (bis heute) wenigen Opernkomponistinnen, es böte selbst Stoff für großes Musiktheater. 1858 in eine privilegierte Familie hineingeboren, kam die aufmüpfige Vierzehnjährige in ein Mädchenpensionat. Den familiären Segen für ein Kompositionsstudium in Leipzig erzwang Smyths mittels Hungerstreiks. Als Komponistin widerfuhren ihr strafende Missachtung und glühende Bewunderung. Liebesbeziehungen führte sie mit Frauen, zugleich fand sie in Henry Brewster ihre große platonische Liebe. Er war es auch, der die spätere Ikone der Suffragettenbewegung in die Welt der Oper einführte (und für sie auch sämtliche Libretti schreiben sollte).
Doch bevor irgendjemand ihr Leben verfilmt oder vertont, sollte man erst einmal Smyths Opern selbst genießen. Vor zwei Jahren erfuhr „The Wreckers“ in Berlin ihre deutsche Erstaufführung. Nun erfährt das so packende wie auch verstörende Drama über ein englisches Küstendorf mit recht rauen und rohen Bewohnern (übrigens fast vierzig Jahre vor Britten „Peter Grimes“ komponiert) seine Premiere in Meiningen. (MT)
