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Porter: Kiss Me, Kate

Ist es eine reine Männerphantasie oder eher ein großer Spaß, bei dem alle Geschlechter gemeinsam lachen können? An William Shakespeares Komödie „Der Widerspenstigen Zähmung“ scheiden sich – heute erst recht – die Geister. Schließlich wird darin eine selbstbewusste, streitlustige, witzige Frau „auf Linie gebracht“ und zur unterwürfigen, gehorsamen, folgsamen Ehegattin dressiert. Hat Shakespeare das wirklich ernst gemeint? 

Cole Porter jedenfalls nahm die ganze Sache eher auf die fröhlich-fidele Schulter und schuf mit „Kiss me, Kate“, uraufgeführt 1948 in New York, sein bekanntestes und erfolgreichstes Musical. Unverwüstlich geworden sind daraus die Mitschunkel-Zeilen: „Schlag’ nach bei Shakespeare, bei dem steht was drin! / Kommst du mit Shakespeare, sind die Weiber gleich ganz hin.“ In diesem Spiel im Spiel vermischen sich die Privatgeschichten der Hauptdarsteller aufs Amüsanteste mit dem Stück, das sie aufführen. Ihre Gefühle lassen sich dabei schwer kontrollieren und die sozialen Rollen geben ihnen wenig Stabilität. Um neue Visionen geht es und um alte Rechnungen, um Geld sowieso. Als außerdem zwei Gangster auftauchen, kippt die Handlung endgültig ins Absurd-Chaotische und keiner weiß mehr, was Leben und was Kunst ist, was Erpressung und was Selbstbestimmung. 

Am Schluss neutralisieren sich die Kontrahenten allerdings und finden doch noch und vielleicht halbwegs gleichberechtigt zueinander: „Wo zwei wüt’ge Feuer sich begegnen / Vertilgen sie, was ihren Grimm genährt.“ (Irene Bazinger)

Interpreten

Rebekka Reister (Lilli Vanessi/Katharina)
Jörg Sabrowski (Fred Graham/Petruchio)
Michael Nündel (Leitung)
Erik Petersen (Regie)

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