Die einen haben genug von der infantilen Verniedlichung einer philosophisch tiefschürfenden Oper, die anderen möchten keine Politisierung, Sexualisierung oder Modernisierung eines Musiktheaterstücks ertragen, das doch einfach mal nur schön sein kann. Mit anderen Worten: Regisseure haben es nicht leicht, wenn sie Mozarts „Zauberflöte“ inszenieren. An der Oper Halle wagt sich nun deren künstlerischer Leiter Walter Sutcliffe an die heikle Aufgabe und möchte mit seiner Inszenierung dazu einladen, die großen Gegensätze der Oper zu hinterfragen: Licht gegen Dunkelheit, Vernunft gegen Gefühl, Wissen gegen Ignoranz. Wer sich darauf einlässt, darf sich auf neue Sichtweisen auf die Oper freuen – und auf großartige Musik.
Maximilian Theiss