Die opulente Aufführung von Jean-Baptiste Lullys Oper „Psyché“ am französischen Hof von „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. beeindruckte den englischen Monarchen Charles II. so sehr, dass er ein ähnliches Spektakel in seine Londoner Heimat bringen wollte. So entstand 1675 eine neue „Psyche“-Oper, diesmal aus der Feder von Matthew Locke. Nach heutigem Verständnis beschreibt die Psyche jedoch die Gesamtheit des menschlichen Fühlens, Empfindens und Denkens. In der Oper ist Psyche der Name einer Prinzessin, die mit dem antiken Gott Cupido eine unstandesgemäße Liebelei eingeht. Konzertant bringt das Ensemble Correspondances unter Sébastien Daucé Lockes farbenprächtige Musik zum Klingen.
André Sperber