Schauplatz der Handlung ist ein Ostseebad im Sommer kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Die Geschichte kreist um drei Figuren: eine lebenshungrige Aussteigerin, einen selbst ernannten Künstler und einen privilegierten Zögling aus reichem, mächtigem Hause. Sie alle verbinden ihre verschiedenartigen und doch gleichen Sehnsüchte nach Freiheit und Selbstverwirklichung. Jedoch geraten diese in Konflikt mit der rauen, unsteten Realität, die sich symbolisch in der endlosen, unaufhaltsamen Bewegung des Meeres widerspiegelt.
Der aus Koblenz stammende Komponist Elmar Lampson bringt in seiner neuen Oper „Wellen“ Eduard von Keyserlings gleichnamige feinsinnige Gesellschaftsanalyse aus dem Jahr 1911 in musikalische Form. Die Musik changiert dabei zwischen Tonalität und Atonalität und übersetzt die subtile Ironie und Melancholie von Keyserlings Romanvorlage ins Klangliche. Es entstehen Kontraste zwischen Illusion und Wirklichkeit, zwischen Schönheit und Vergänglichkeit. In Szene gesetzt wird die Bremer Uraufführung von Regisseur Philipp Rosendahl, die musikalische Leitung obliegt Dirigent Yoel Gamzou.