Bereits Ovid erwähnt ihn in seinen „Metamorphosen“ und Shakespeare widmete ihm in einer epischen Versdichtung seine erste Publikation. Schließlich vertonten zahlreiche Komponisten des Barock den bekannten wie beliebten Mythos um Adonis, den schönsten Mann der griechisch-römischen Antike, darunter auch Johann Sigismund Kusser. Nach seiner Lehrzeit bei Lully in Versailles wirkte Kusser unter anderem in Braunschweig, Hamburg, London und schließlich Stuttgart, wo seine Fassung von „Adonis“ um 1700 uraufgeführt wurde. Mit Witz porträtiert Kusser einen von menschlicher Eifersucht und Leidenschaft geplagten Olymp: Cupido verschießt wahllos Pfeile, Venus verliebt sich in Adonis, und dieser wird schließlich durch Mars in Gestalt eines Ebers erschlagen.
Das Theater Heidelberg zeigt „Adonis“ als seine traditionelle Barockproduktion im Rahmen des „Winter in Schwetzingen“. Die musikalische Leitung übernimmt Jörg Halubek, der als Spezialist für Alte Musik nicht nur die erste Einspielung des Werks vorlegte, sondern auch für die erste Aufführung seit der Wiederentdeckung der Oper im Jahr 2005 verantwortlich zeichnet. (PE)