Die Lage scheint ausweglos: Kát’a ist mit Tichon Kabanov verheiratet, doch ihre Liebe zu Boris kann sie nicht unterdrücken. In einer Gewitternacht gibt sie ihren Gefühlen nach. Zwar wäre Tichon bereit, ihr zu verzeihen, doch seine Mutter, die hartherzige Kabanová, verachtet sie. Als Boris von seinem Onkel und Arbeitgeber zur Strafe nach Sibirien beordert wird, bleibt Kát’a nur der Tod als Ausweg.
Leoš Janáček verdichtet in „Kát’a Kabanová“ Alexander Ostrowskis Drama „Gewitter“ zu einem psychologischen Kammerspiel, das die inneren Kämpfe seiner Figuren auslotet. Regisseur Krzysztof Warlikowski beleuchtet in seiner Inszenierung an der Bayerischen Staatsoper die allgemeine Wirkung zerstörerischer Machtstrukturen.
Patrick Erb