Gustav Holst ist wohl das, was man in der Pop-Musik als „One-Hit-Wonder“ bezeichnen würde. Jeder, der mehr kennt als seine (nach wie vor höchst beliebten und viel gespielten) „Planeten“, erweist sich als Experte. Zum Glück ist sein diesjähriger 150. Geburtstag für einige Anlass, auch mal anderes Holst-Repertoire zu ergründen. Das Saarländische Staatstheater etwa stellt den Engländer mit der Aufführung von „Sita“ als Opernkomponisten vor. Das Besondere dabei: Es ist eine Uraufführung, denn die Oper hatte es, nachdem sie bei einem Kompositionswettbewerb 1906 den ersten Platz knapp verfehlte, nie auf eine Bühne geschafft und verstaubte seither in den Gemächern der British Library.
Das Werk offenbart zwei Dinge: Holsts Begeisterung für die indische Kultur (die Geschichte um Sita, Tochter der Erde, entstammt dem indischen Nationalepos „Ramayana“) und Holsts Begeisterung für Wagner, dessen großbesetzte Tonsprache sich in dem ambitionierten Götterdrama wiederfindet. (AS)