Was haben Friedrich Nietzsche und Fernando Pessoa bloß mit einem verlorenen Wäschekorb zu tun? Eigentlich ist es ganz einfach: Helmut Lachenmann hat Texte des deutschen Philosophen und des portugiesischen Dichters sowie eine titelgebende englischsprachige Notiz, die den Verlust eines Wäschekorbs beklagt, als Grundlage für sein Werk „Got Lost“ verwendet. „Drei nur scheinbar inkompatible Texte, ihrer pathetischen, poetischen, profanen Diktion entkleidet, werden aus derselben Klangquelle, einer ,wie auch immer‘ singenden Sopranstimme, in ein intervallisch ständig sich wandelndes Klang-, Hall- und Bewegungsfeld geschickt“, schrieb dazu der Stuttgarter Komponist im Jahr 2010.
Anlässlich der zweiten Biennale für Neue Musik der Metropolregion Rhein-Neckar hat sich der Musikwissenschaftler und Dramaturg Hans-Peter Jahn Lachenmanns Werk angenommen und es in ein ebenfalls absurdes, aber durchaus amüsant anmutendes Lustspiel mit dem Titel „Got Lost/In einem Aufzug“ verwandelt, in dem eine portugiesische Professorin sowie ein Aufzug in den Mittelpunkt rücken. (IÇ)