Was heute Stephen King ist, war vor gut zweihundert Jahren Edgar Allan Poe: ein Meister der Horror- und Schauerliteratur, der seinen Lesern mit düsteren Erzählungen das Fürchten lehrt. Zu den berühmteren davon gehört unter anderem die Kurzgeschichte „Der Untergang des Hauses Usher“, geschrieben im Jahr 1839: William besucht seinen alten Freund Roderick Usher. Dieser ist der letzte Vertreter eines verfallenden Adelsgeschlechts, gefangen in Wahnsinn und Angst. Das unheimliche, dämonische Haus, in dem Roderick lebt, scheint eine bösartige Übermacht über die Seelen jener zu haben, die in ihm wohnen. Die abgründige Familiengeschichte tritt weiter zutage, als plötzlich Rodericks mysteriöse Zwillingsschwester stirbt – oder ist sie gar nicht tot? Philip Glass verwandelt Edgar Allan Poes Gruselklassiker in in eine hypnotische Oper, die das Unheimliche musikalisch greifbar macht. Die sich wiederholenden Klangschleifen und fließenden Rhythmen von Glass’ Minimal Music verstärken dabei die Sogwirkung und verdichten die Atmosphäre mit beklemmender Intensität, bis sich Realität und Wahn nicht mehr unterscheiden lassen. (AS)
Glass: The Fall of the House of Usher
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„Es gibt eine europäische Kultur des Musizierens“
Seit der Spielzeit 2020/2021 ist der Schweizer Dirigent Philippe Jordan Musikdirektor der Wiener Staatsoper.
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