Eine „Sinfonie aus himmlischen Melodien und irdischer Harmonie“ verspricht die Bundesärztephilharmonie für ihr Konzert. Natürlich spielt da der Tod eine gewichtige Rolle. Gija Kantschelis „Morgengebete“ aus dem Zyklus „Leben ohne Weihnacht“ fasst das menschliche Bedürfnis nach transzendentaler Erlösung in Musik. Dem Werk des Georgiers, dessen Kompositionen meist in der Melancholie und Depression angesiedelt sind, stellt das Orchester Anton Bruckners siebte Sinfonie gegenüber. Wie die himmelwärts strebende Kathedralen der Gotik seien die Werke des diesjährigen Jubilars, sagt der Volksmund. Bei diesem mit so vielen Choralzitaten versehenen Opus, dem außerdem mit dem cis-Moll-Adagio eine der bewegendsten Todesmusiken innewohnt, stimmt dieser Vergleich allemal.
Die Programmauswahl kommt nicht von ungefähr, handelt es sich doch um ein Benefizkonzert für „Bärenherz“ in Leipzig: Das Kinderhospiz begleitet Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und hilft ihnen dabei, die Herausforderungen ihrer Situation zu bewältigen und kostbare Momente miteinander zu teilen. (MT)