Schon mancher Pfiff schaffte es in den Kanon der Musik. Eric Idles lockerflockige Kreuzigungsnummer „Always Look on the Bright Side of Life“ gehört sicher in die Top Ten der Pfeif-Parade, auch der „Colonel Bogey March“, mit geschürzten Lippen interpretiert von englischen Soldaten im Kriegsfilm „Die Brücke am Kwai“, hat globale Bekanntheit. Und dann gibt es noch weniger bekannte Teile des Welt-Pfiff-Erbes wie das so kunstvoll-mehrstimmige und ganz reizende „Kannst du pfeifen, Johanna?“ der Comedian Harmonists. Oder eben die Arie „Son lo spirito“ aus Arrigo Boitos Faust-Oper „Mefistofele“, in der der Leibhaftige sich eben nicht nur singenderweise vorstellt. Schon manch pfeifunbegabter Bass musste beim Einstudieren der Rolle ein paar Extrastunden mit einem Pfeifpädagogen zubringen, erzählt man hinter vorgehaltener Hand. Aber die Mühsal lohnt sich, zumal die ganze Oper ein rauschhafter, wilder und herrlich wirrer Ritt durch die Faust’schen Sphären vom Studierzimmer bis ins ferne Arkadien ist. Gleichermaßen eine Spielwiese wie auch eine Herausforderung für die Regie – und für so manchen Bass, der auf langweilige Partien pfeift. (MT)
Boito: Mefistofele
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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