Mit der deutschen Erstaufführung seiner Oper „Alice im Wunderland“ sorgte Gerald Barry bereits vor zwei Jahren für Furore am Magdeburger Theater. Just an dieses Haus kommt der irische Komponist erneut, diesmal aber mit einer Uraufführung. Mit seiner neuen Oper begibt sich Barry auf eine nicht ungefährliche Fallhöhe: „Salome“, nach dem gleichnamigen Drama von Oscar Wilde, wird in der Regie von Julien Chavaz auf die Bühne gebracht. Richtig gelesen: Es handelt sich um denselben biblischen Stoff um die blutrünstige Femme fatale, welcher bereits Richard Strauss vor 120 Jahren weltweit berühmt machte. Das scheint mutig. Doch man sollte abwarten: Vielleicht kommt in dieser „Salome“ auch alles ganz anders als zunächst erwartet.
André Sperber