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CD-Rezension Yannick Nézet-Séguin

Im Rausch der Klänge und Gedanken

Inspiriert: Yannick Nézet-Séguin wählt für seinen CD-Einstand beim Philadelphia Orchestra neben Strawinskys legendärem „Sacre“ auch Bach-Bearbeitungen seines Vorgängers Leopold Stokowski

vonChristoph Forsthoff,

Selten sind sie geworden, die wirklich durchdachten Aufnahmen. Doch Yannick Nézet-Séguin ist kein Mann fürs Gewöhnliche, sondern ein Pult-Magier, der ein klares Klangbild ebenso schätzt wie kluge Gedanken. Und so ist Strawinskys wildes Sacre eben nicht nur eine Maßarbeit an Präzision und Rhythmus zum 100. Geburtstag des einst skandalträchtigen Werkes, sondern auch ganz in der Tradition „seines“ Philadelphia Orchestra: Das sorgte nämlich 1922 für die amerikanische Erstaufführung. Und zwar mit seinem legendären Chef Leopold Stokowski – vor dem nun wiederum sein jüngster Nachfolger sich mit drei Bach-Transkriptionen aus der Feder des kontroversen Exzentrikers verbeugt. Sattsam bekannte Orgel-Hits, deren orchestralen Rausch der kanadische Dirigent klare Konturen verpasst. Ohne Stokowski/Bach seinen ausgelassenen, kraftvollen Sound zu nehmen – was dann wieder die Brücke zu Strawinsky schlägt.

Strawinsky: Le sacre du printemps, Stokowski: Transkriptionen von Bachs Toccata & Fuge d-Moll, Fuge g-moll, Passacaglia & Fuge c-Moll, Pastorale
Philadelphia Orchestra, Yannick Nézet-Séguin (Leitung)
Deutsche Grammophon

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