Beethovens Schaffen wird gern in drei Phasen unterteilt, so auch hier. Die 2016 gegründeten „Chamber Players“ des WDR Sinfonieorchesters haben die Streichquintette op. 29 (1801) und op. 104 (basierend auf dem Trio aus op. 1 von 1795) sowie die späte Fuge op. 137 (1817) eingespielt – eine sehr homogene Aufnahme, die zeigt, wie sehr Beethoven in der kleinen Form Kammermusik immer auch sinfonisch dachte. Die minutiöse Gestaltung des Kopfsatzes von op. 29 und das risikofreudige Vorwärtsdrängen im Finale von op. 104 nehmen dabei besonders gefangen. Als gestalterischer Gegenpol überzeugen die beiden langsamen Sätze: „molto espressivo“ fordert Beethoven beim einen, „cantabile“ beim anderen Quintett. Beides wird hier adäquat eingefangen. Die kurze späte Fuge – die hier trotz Dur leicht elegisch gedeutet wird – wirkt wie ein Nachtrag und wie ein Puzzleteil in Beethovens spätem Fugen-Mosaik.
Beethoven
Streichquintette op. 29 & 104
Fuge D-Dur op. 137
WDR Sinfonieorchester Chamber Players
Alpha