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Rezension Vladimir Jurowski – Tschaikowsky: Schwanensee

Transparenter Orchesterklang

Der transparente Orchesterklang von Vladimir Jurowski vermittelt Tschaikowsky zwischen Leichtigkeit und gebotener Kraft.

vonJohann Buddecke,

Beim Aufklappen der aufwendigen CD-Box überrascht eine Origami-Anleitung, die den bastelbegeisterten Klassikfan in 27 Schritten zu einem perfekten Papierschwan führt. Wer nun glaubt, dass diese indirekte Aufforderung zur bildenden Kunst als Zeitvertreib während der musikalischen Darbietung Vladimir Jurowskis und des State Academic Symphony Orchestra of Russia nötig ist, sei beruhigt. Die Interpretation des Ballett-Klassikers gelingt in dieser Einspielung durchaus hörenswert und spannend zugleich. Den Hörer erwartet hier die ungekürzte Originalfassung Tschaikowskys von 1877, die losgelöst von der Ballettsituation mit ihrer sinfonischen Qualität überzeugt. Der transparente Orchesterklang vermittelt zwischen Leichtigkeit und gebotener Kraft und setzt zugleich auf Homogenität im Bezug auf das Gesamtwerk. Jurowski arbeitet mit den Originaltempi, verwendet die ursprüngliche Orchestrierung und fokussiert sich ganz auf den emotionalen Charakter der Musik. Die Qualität der Aufzeichnung überragt.

Tschaikowsky: Schwanensee op. 20
Originalversion der Uraufführung von 1877

State Academic Symphony Orchestra of Russia „Evgeny Svetlanov“, Vladimir Jurowski (Leitung)
Pentatone (2 CDs)

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