Welch‘ manische Lust am effektvoll brustgeschwollenen Tschaikowsky-Prunk! Mit jugendlichem Überschwang huldigt Rachmaninow seinem Vorbild. Der Hang zur romanhaften Ausschweifung kommt in seinem sinfonischen Erstling ganz ungebremst zum Ausdruck: Da hat ein junger Meister noch hörbar Großes vor. Das hormonell sich verströmende Movens der Musik, an der Rachmaninows besessene Leidenschaft für die verheirate Anna Lodischenskaja Mitschuld tragen soll, dramatisiert Vasily Petrenko absolut mitreißend von der Vision der Erfüllung bis zur bald fälligen Desillusionierung. Dabei verleiht Petrenko dieser urrussisch gefärbten Sinfonie gleichwohl Konturenschärfe, disponiert mit Weitblick und klarer Hand. Sein Royal Liverpool Philharmonic Orchestra ist mit opulenter Saftigkeit und reicher Bauchigkeit bei der Sache – da hat sich im reinen Wortsinn ein Klangkörper von hoher Spielkultur entwickelt.
CD-Rezension Vasily Petrenko
Anti-Absolute Musik
Mit Rachmaninows Erstling schließen Vasily Petrenko und das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra ihren aufsehenerregenden Rachmaninoff-Zyklus ab
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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