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CD-Rezension Valery Gergiev – Bruckner: Sinfonie Nr. 3

An historischem Ort

Auch wenn die Weihrauchschwaden fehlen, so wirken einige Stellen bei Bruckners Dritter doch, als sei Valery Gergiev nicht sonderlich an Feierlichkeit interessiert

vonChristian Lahneck,

Der Bruckner-Zyklus der Münchner Philharmoniker unter Valery Gergiev nimmt Züge an. Neben der ersten Sinfonie liegt nun auch die Dritte (Fassung 1888/89) vor – jeweils als Konzertmitschnitt aus Sankt Florian, wo einst schon Celibidache das Orchester oberhalb von Bruckners Grab spielen ließ. Zunächst ist erstaunlich, wie gut Gergiev das Spiel der Münchner den räumlichen Bedingungen der Kirche angepasst hat und wie gut die Mikrofone den Hall reduzieren. Dennoch kann diese Aufnahme nicht mit den besten Vergleichsaufnahmen (darunter Wand und Blomstedt) mithalten. Zwar nutzt Gergiev die ganze dynamische Spannweite, zu der das Orchester fähig ist, doch in den Gipfelmomenten klingt das Orchester primär laut, nicht aber unbedingt erfüllt. Auch wenn glücklicherweise die Weihrauchschwaden fehlen, so wirken einige Stellen doch, als sei Gergiev nicht sonderlich an Feierlichkeit interessiert.

Bruckner: Sinfonie Nr. 3

Münchner Philharmoniker, Valery Gergiev (Leitung)
MPHIL

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