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Rezension Tugan Sokhiev – Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10

Besondere Umstände

Ohne übertriebene Schärfe präsentieren Tugan Sokhiev und das Orchestre National du Capitole de Toulose Dmitri Schostakowitschs zehnte Sinfonie.

vonChristian Lahneck,

Noch bevor Tugan Sokhiev im März dieses Jahres seine Ämter beim Moskauer Bolschoi-Theater und beim Nationalorchesters am Opernhaus Capitole in Toulouse aufgegeben hat, entstand mit dem französischen Orchester eine Fortsetzung des begonnenen Schostakowitsch-Projekts. Nach der achten Sinfonie (2020) liegt nun die zehnte vor. Die besonderen Umstände ihrer Entstehung 1953 setzt Sokhiev hier angemessen in Klang um, ohne die Schärfen dieser Musik übertrieben zu betonen. Er formt die Steigerungen souverän, lässt harmonische Reibungen deutlich hervortreten und zeigt, wie eng Katastrophen und der Versuch ihrer Überwindung beieinander liegen können. Rigoros formt er das Scherzo, eingebettet in eine kluge Tempo-Dramaturgie aller vier Sätze. Das Capitole-Orchester folgt dem Ansatz des Dirigenten in allen Belangen und kann durch einen weniger gleißenden, vielmehr warmen Klang punkten.

Tugan Sokhiev
Tugan Sokhiev

Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 10

Orchestre National du Capitole de Toulouse, Tugan Sokhiev (Leitung)
Warner

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