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Rezension Trio Wanderer – Rachmaninow: Klaviertrios

Seelischer Ausnahmezustand

Das Trio Wanderer bringt die emotionalen Wechselbäder dieser Musik mit einer nachhaltigen Dringlichkeit zum Ausdruck.

vonFrank Armbruster,

„À la memoire d’un grande artiste“ schrieb Rachmaninow über sein zweites Klaviertrio d-Moll op. 9, das er dem 1893 völlig überraschend gestorbenen Tschaikowsky gewidmet hat. Noch an dessen Todestag hatte der 20-Jährige mit der Komposition des Trios begonnen, in einem – wie er später bekannte – seelischen Ausnahmezustand, der in der hoch emotionalen Gestimmheit des 45-minütigen, dreisätzigen Riesenwerks seinen Niederschlag gefunden hat. Von abgrundtiefer Trauer bis zu bohrender Verzweiflung, durchbrochen von Inseln des Glücks reicht das Spektrum dieser Musik, und das französische Trio Wanderer bringt die emotionalen Wechselbäder dieser Musik mit einer Dringlichkeit zum Ausdruck, die einen beim Hören nachhaltig in den Bann schlägt. Rachmaninows Trio Nr. 1, Edvard Griegs „Andante con moto“ und Josef Suks „Elegie“ op. 23, ebenfalls mit Herzblut gespielt, führen zurück in moderatere Gefühlssphären.

Trio WandererRachmaninow: Klaviertrios Nr. 1 & 2
Suk: Elegie op. 23
Grieg: Andante con moto EG 116

Trio Wanderer
deutsche harmonia mundi

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