Diese Melodies und Preludes klingen wie avantgardistische Meditationsmusik. Sie faszinieren, bleiben aber nicht haften, prägen sich nicht ein. Weil der Hörer das auf „Tropen“, archetypischen Zwölftonketten, basierende mathematisch-harmonische System Hauers nicht durchschaut, nicht durchschauen kann. Man kann sich nur diesen übermütigen Kringeln, diesen mal unruhigen, mal kontemplativen Ton-Girlanden überlassen, die Steffen Schleiermacher mit viel Subtilität und noch mehr Enthusiasmus an Klavier, Harmonium und Celesta zum Vortrag bringt. Besonders die absonderliche Klangwelt des letzteren Instruments berührt eigentümlich, fast unheimlich. Am Schluss dieser auch klanglich außergewöhnlichen Dreierbox steht Sonnenmelos, Hauers erstes Zwölftonstück. Es zeigt wie unter dem Brennglas die ganze melancholische Verspieltheit, die lyrische Verschrobenheit dieses überaus hörenswerten Sonderlings.
CD-Rezension Steffen Schleiermacher
Absonderliche Klangwelten
Steffen Schleiermacher überzeugt und irritiert mit Musik des verschrobenen Schönberg-Antipoden Josef Matthias Hauer
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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