Startseite » Rezensionen » Kunst der Verwandlung

CD-Rezension Sonya Yoncheva – The Verdi Album

Kunst der Verwandlung

Liebe, Schmerz und herzzerreißende Klage: Sonya Yoncheva zeigt auf ihrem Verdi-Album eindrucksvoll ihre Vielseitigkeit

vonFrank Armbruster,

Auch wenn die Titulierung als „neue Callas“ in die Irre führt: Manche halten die bulgarische Sopranistin Sonya Yoncheva für die derzeit beste Verdi-Sängerin. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die 36-Jährige, anders als etwa Anna Netrebko, keine Schönsängerin ist, sondern jedem Charakter eine adäquate stimmliche Färbung zu verleihen vermag, zu der auch dramatische Schärfe gehören kann. Auf ihrem neuen Album mit Arien aus Verdis Opern – darunter auch eher selten aufgeführten wie Attila oder Stiffelio – kommt diese Wandlungsfähigkeit überzeugend zum Ausdruck. Etwa in Desdemonas berühmter Arie „Ave Maria, piena di grazie“ aus Otello, wo sich Schmerz und Liebe in Yonchevas Timbre auf berührende Weise amalgamieren, aber auch in der herzzerreißenden Klage der Odabella „Liberamente or piangi“ aus Attila. Das Münchner Rundfunkorchester unter Massimo Zanetti entspricht diesem Niveau.

The Verdi Album
Arien aus Nabucco, Attila, Luisa Miller, Il Trovatore, Simon Boccanegra, La Forza del Destino & Otello

Sonya Yoncheva (Sopran), Münchner Rundfunkorchester, Massimo Zanetti (Leitung)
Sony

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige
  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige