Nach dem Schumann-Sinfonien-Zyklus bei seinem Noch-Arbeitgeber Berliner Philharmoniker hat Sir Simon Rattle im Januar 2015 bei seinem Bald-Arbeitgeber, dem London Symphony Orchestra, das Oratorium Das Paradies und die Peri dirigiert – ein heute oft unterschätztes, vom Komponisten dafür umso mehr geschätztes Werk. Rattle, der damit zuvor bereits in Berlin und München aufgetreten war, verfügt in London über ein waches, neugieriges Orchester, das die vielen Umschwünge mühelos nachvollzieht, hier und dort jedoch ein wenig vorsichtig wirkt und das letzte Risiko meidet. Rattle bindet die Vokalsolisten – die, ausgeglichen besetzt, vor allem als Ensemble bestechen – äußerst umsichtig ein. Dass der groß Chor nicht ganz an die Transparenz des Collegium Vocale von Philippe Herreweghe heranreicht, der das Werk kürzlich in Essen aufführte, trübt den insgesamt positiven Eindruck allerdings nicht entscheidend.
CD-Rezension Sir Simon Rattle
Erkundung ohne Risiko
Simon Rattle dirigiert in London Schumann: Ein waches, neugieriges Orchester, das die vielen Umschwünge mühelos nachvollzieht
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Der britische Dirigent Sir Simon Rattle wird am 19. Januar 1955 in der englischen Hafenstadt Liverpool geboren. Im Alter von 16 Jahren beginnt er ein Musikstudium an der Londoner Royal Academy of Music (Orchesterleitung, Schlagzeug und Klavier). Kurz nach seinem Abschluss 1974…
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