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CD-Rezension John Eliot Gardiner – Brahms Ein Deutsches Requiem

Kristalliner Brahms

Authentisch: John Eliot Gardiner dirigiert Brahms nach der historischen Aufführungspraxis

vonPeter Krause,

John Eliot GardinerDie Meister der historischen Aufführungspraxis arbeiten sich vor: von der Alten Musik über die Klassiker bis hinein in die Romantik. So ist auch John Eliot Gardiner nach seinen Bach-Kantaten-Exerzitien und seiner Beethoven-Anverwandlung jetzt bei Brahms angelangt. Beispielgebend setzt er mit seinem exquisiten Monteverdi Choir den Anspruch eines authentischen Brahms-Bildes um: Mit sehr heller, schlanker und kristalliner Klangbildung und mit gestochen scharfer Diktion singen die Briten das Deutsche Requiem. Gardiner dirigiert die dramatische Gestik des 19. Jahrhunderts mit dem Bewusstsein um die barocken Vorväter von Brahms: Mit schöner Strenge arbeitet er die polyphone Struktur heraus. Die sehnig vibratoarme Kargheit des Orchesters und die flüssigen Tempi passen bestens zur liedhaften Intimität des klein besetzten Chors. Einzig die zu leichtgewichtigen, zu luftigen Gesangssolisten enttäuschen.

Brahms: Ein Deutsches Requiem
Katharina Fuge (Sopran), Matthew Brook (Bass), Orchestre Révolutionnaire et Romantique, Monteverdi Choir,
John Eliot Gardiner (Dirigent)
Soli Deo Gloria

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