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Rezension Sinfonietta Cracovia – Penderecki’s Sinfonietta(s)

Intimes Memorandum

Die Sinfonietta Cracovia pflegte mit dem im März 2020 verstorbenen Krzysztof Penderecki eine intensive Partnerschaft. Mit dieser Hommage bestätigt sie die Meisterschaft des Komponisten.

vonRoland H. Dippel,

Nach dem Tod Krzysztof Pendereckis im März 2020 wurde diese Hommage ein persönliches, fast intimes Memorandum der Sinfonietta Cracovia, die in den über zwanzig Jahren ihres Bestehens mit dem bedeutenden Komponisten eine intensive, dauerhafte und umfängliche Partnerschaft pflegte. Das Album bestätigt neben aller stilistischen und satztechnischen Meisterschaft des Komponisten dessen tiefe Verwurzelung in der katholisch geprägten Kultur Polens. Die „Three Pieces in Old Style“ aus dem fantastischen Film „Die Handschrift von Saragossa“ von 1964 zeigen Pendereckis kraftvolle Fähigkeit, mit neoromantischen Mitteln eine dichte Stimmung aufzubauen. Expressive und kantable Klarinetten-Soli prägen die zweite Sinfonietta, eine Suite aus vier Charakterstücken. Am Ende steht Pendereckis einsätzige dritte Sinfonietta, eine Bekenntnismusik mit unbeantworteten Fragen aus einem künstlerisch erfüllten Leben.

Die Sinfonietta Cracovia mit Dirigent Jurek Dybał (v. l.) und Krzysztof Penderecki (†)
Die Sinfonietta Cracovia mit Dirigent Jurek Dybał (v. l.) und Krzysztof Penderecki (†)

Penderecki’s Sinfonietta(s)
Penderecki: Sinfonietta für Streicher, Drei Stücke im Alten Stil, Sinfonietta Nr. 2 für Klarinette und Streicher, Agnus Dei aus „Polnisches Requiem“ & Sinfonietta Nr. 3 „Blätter eines ungeschriebenen Tagebuchs“

Daniel Ottensamer (Klarinette), Sinfonietta Cracovia,  Jurek Dybał (Leitung)
Sony Classical

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