Vom Barock wechselt Simone Kermes auf ihrem neuen Recital in die Hoch- und Endphase des Belcanto. Den Weg dorthin veranschaulicht sie mit Monteverdis wunderbarem „Sì dolce è ‹l tormento“ und den beiden Arien der Königin der Nacht, um dann mit je zwei Arien von Rossini, Donizetti, Bellini und Verdi zwischen lyrischer Emphase und virtuoser Attacke zu wechseln. Dass die Sopranistin über ein tolles Material verfügt und damit beeindruckend umzugehen weiß, ist nichts Neues. Die Kritikpunkte an diesem Arienprogramm betreffen deshalb abgesehen von ihrer stellenweise arg hauchigen Tonproduktion und aspirierten Koloraturen ausschließlich gestalterische Punkte. In den Rezitativen nämlich fällt sie oft in einen störenden Kleinmädchen-Duktus, zieht in den Arien dann aber erfreulicherweise die ‹richtigen› Register und gönnt der Stimme die gewohnt selbstbewusste Entfaltung, nach der ihre Fans so lechzen.
CD-Rezension Simone Kermes
Lyrische Emphase und virtuose Attacke
Begleitet von Concerto Köln begibt sich Sopranistin Simone Kermes auf eine musikalische Reise durch die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts
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Blond, brünett, rothaarig – Sopranistin Simone Kermes fällt auf der Bühne meist nicht nur wegen ihrer außerordentlichen Stimm-, sondern auch wegen ihrer Verwandlungskunst auf. 1965 in Leipzig geboren, machte sie zunächst eine Ausbildung zur Facharbeiterin für Schreibtechnik. Danach studierte sie Gesang bei…
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