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Rezension Simone Kermes – Inferno e Paradiso

Klangmächtiger Einspruch

Simone Kermes präsentiert auf ihrem Album „Inferno e Paradiso“ die sieben Todsünden und sieben Tugenden und zeigt, was die uns heute zu sagen haben.

vonEcki Ramón Weber,

Klimakrise, Vermüllung, Extremismus – der verratzte Zustand unserer Welt treibt auch eine Diva wie Simone Kermes sorgenvoll um. Ihr Vorschlag für einen Systemwechsel: Die Besinnung auf faire Spielregeln und die Warnung vor Gier und Größenwahn, exemplifiziert an den sieben Todsünden und sieben Tugenden. Dazu haben Barockkomponisten eine Menge zu sagen, Vivaldi, Händel, Hasse, Bach, Bononcini und ihre Kollegen. Aber auch in der Popkultur ist Kermes fündig geworden, von Led Zeppelin über Sting und Udo Jürgens bis zu Lady Gaga, barockisierend angeeignet, in originellen Arrangements. Mit ihrem charakteristischen Sopran und breitem Gefühlsspektrum bringt die Sängerin ihr Anliegen intensiv, vibrierend, leidenschaftlich zu Gehör. Ob ganz große Oper, intimes Bekenntnis oder genüsslich groteske Überzeichnung: Wie Kermes diese Achterbahnfahrt der Stimmungen gestaltet, das geht direkt übers Ohr ins Herz. Lebhaft und kundig begleitet vom Alte-Musik-Ensemble Amici Veneziani.

Simone Kermes
Simone Kermes © Dirk Bleicker

Inferno e Paradiso
Vinci: In braccio a mille furie (Semiramide riconosciuta)
Bononcini: M’incateni e se mi sciogli (San Nicola)
Hasse: Non ha più pace (Cajo Fabrcicio)
Sting: Fields of Gold
Albinoni: Dopo i nembi e le procelle (Eraclea)
Udo Jügens: Aber bitte mit Sahne
Vivaldi: Gelido in ogni vena (Farnace)
Jimmy Page/Robert Plant: Stairway to Heaven
Lady Gaga/Redone: Poker Face
J. S. Bach: Erbarme dich, mein Gott (Matthäus-Passion)
Caldara: Pompe inutili (Maddalena ai piedi di Cristo)
Broschi: Qual guerriero in campo armato (Idaspe)
Hasse: Se tu non senti, oh Dio (Cajo Fabricio)
Händel: Tu del ciel ministro eletto (Il trionfo del Tempo e del Disinganno)

Simone Kermes (Sopran), Amici Veneziani
Sony Classical

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