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Rezension Simon-Pierre Bestion – Stabat Mater

Eigenwillig

Experimentell verzahnt Simon-Pierre Bestion Stabat-Mater-Vertonungen von Scarlatti und Dvořák – mit mäßigem Erfolg.

vonRoland H. Dippel,

Die historische Aufführungspraxis sei ihm kein Selbstzweck, sagt Simon-Pierre Bestion. Aber er wolle den Musikkosmos der Vergangenheit in die Gegenwart holen. Sein Experiment kann man nur in der künstlerisch beabsichtigen Track-Folge oder von CD verstehen: Bestion verzahnt die im Abstand von 160 Jahren entstandenen Stabat-Mater-Vertonungen und verzichtet auf zwei Sätze Dvořáks. Es kommt eine sehr eigenwillige Musikfolge heraus. Scarlattis Anteile erhalten eine weiche und damit unspezifische Farbe. Dagegen macht sich das Fehlen des Orchesters bei Dvořák fast störend bemerkbar, obwohl dessen Melodik hier mit stellenweise suggestiver Einfachheit erklingt. Es ist für La Tempête ein fast riskanter Versuch, weil das Resultat – natürlich auf professionell hohem Niveau – ausgekargt klingt wie eine Besetzungsnotlösung. Schlussendlich kann Bestion seine Idee mit Tönen nicht hinreichend legitimieren.

Simon-Pierre Bestion
Simon-Pierre Bestion

Stabat Mater
Arrangierte Werke von Dvořák & D. Scarlatti

Amélie Raison (Sopran), Aline Quentin (Alt), Édouard Monjanel (Tenor), Florent Martin (Bass), La Tempête, Simon-Pierre Bestion
ALPHA 1054

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