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Rezension Shai Wosner – Schubert: Klaviersonaten

Intensiv-erzählerischer Geist

Diese Aufnahme besticht durch große Geschlossenheit, denn Shai Wosner erweist sich als sicherer Wanderführer durch Schuberts Welten.

vonChristian Lahneck,

In den Reigen neuer Schubert-Aufnahmen reiht sich neben Andrea Lucchesini, Francesco Piemontesi, Vladimir Feltsman und einigen weiteren Künstlern nun auch Shai Wosner ein, der seine Schubert-Liebe bereits mehrfach dokumentiert hat. Jetzt hat er ein Album mit vier Sonaten aufgenommen: D 845, 894, 958 und 960. Die Produktion besticht durch große Geschlossenheit, Wosner erweist sich als sicherer Wanderführer durch Schuberts Welten. Er besitzt ein genaues Gespür für Rast- und Aussichtsplätze, er kennt die intimen Seiten ebenso wie die fast orchestralen Momente. Beethoven-Nähe suggeriert er in D 958, Winterreisen-Nähe in D 960. Ob lange Bögen oder knappe, präzise Akzente: Wosners Anschlag ist so flexibel, dass er Arioses und Attacke mühelos herausarbeitet und auf diese Weise einen intensiv-erzählerischen Geist entfaltet. Eine Aufnahme, die rundum überzeugt, auch weil sie völlig frei bleibt von Effekten und Gewolltem.

Shai Wosner
Shai Wosner © Marco Borggreve

Schubert: Klaviersonaten D 845, 894, 958 & 960

Shai Wosner (Klavier)
Onyx

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