Am 23. Februar 1653 tanzte der 15-jährige Ludwig XIV. erstmals die Hauptrolle der Sonne und gewann mit die politische und gesellschaftliche Society Europas im Sturm. Von der Musik allerdings hat sich ausschließlich die Stimme der Solo-Violine erhalten. So kommt die Rekonstruktion des Rousset-Schülers Sebastian Daucé einem naturgemäß subjektiven, fast vogelwilden Nachbau gleich. Getragen von der Exzellenz und Spielfreude des Ensemble Correspondance, klingt das einst auf jeder nur denkbaren Ebene prachtbefrachtete Ballett-Event frisch und modern – und weist Daucé nicht nur als seriösen Philologen, sondern auch und vor allem als wirkungsmächtigen Theatraliker aus. Das Ausdrucksspektrum reicht von der bekannten, famos ausagierten französischen Barocktrockenheit mit Widerhaken bis hin zur abgedrehten, brillant mehrstimmig gesungenen Miniatur, die an wilde Avantgarde-Crossover-Experimente denken lässt.
CD-Rezension Sebastian Daucé
Neu rekonstruiert
Zum 300. Todestag Ludwig XIV. baut Sebastian Daucé das Ballet Royal de la Nuit nach
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„Oh, hier läuft aber einiges schief!“
Die Dirigentin Alondra de la Parra hört und kommentiert Aufnahmen von Kollegen, ohne dass sie weiß, wer spielt.
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