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Rezension Schumann Quartett – 1923

Rückblickend

Musikalisch prägnant, technisch profund und stilsicher hält das Schumann Quartett dem Jahr 1923 den Spiegel vor.

vonFrank Armbruster,

1923 war in vielerlei Hinsicht ein Krisenjahr: Hyperinflation und Hitlerputsch erschütterten das Land, auf der anderen Seite hatten die Künste Konjunktur. Die Kompositionen, die das Schumann Quartett für diese CD ausgewählt hat, sind alle 1923 entstanden und spiegeln in ihrer Vielfalt die verschiedenen Zeitströmungen musikalisch: die radikalen Seelenerkundungen in den Streichquartetten von Leoš Janáček oder Alban Berg, den satirischen Witz in Paul Hindemiths „Minimax – Repertorium für Militärmusik», aber auch Schulhoffs bunten Stilmix oder Aaron Coplands vergleichsweise unaufgeregte Klangerkundungen. Imponierend nun, wie technisch profund und stilsicher das Schumann Quartett – dessen Name sich nicht auf den Komponisten, sondern auf den Nachnamen von dreien seiner Mitglieder bezieht – diese sehr unterschiedlichen Werke musikalisch auf den Punkt bringt. Eine Reise in die Frühzeit der Moderne, die – das wird beim Hören klar – uns in vielerlei Hinsicht näher ist, als man denken könnte.

Schumann Quartett
Schumann Quartett

1923 – 100 Years of Radio
Janáček: Streichquartett Nr. 1 „Kreutzer-Sonate“, Copland: Movement, Hindemith: Minimax, Berg: Streichquartett op. 3, Schulhoff: 5 Stücke

Schumann Quartett
Berlin Classics

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