Startseite » Rezensionen » Violin-Virtuosen

CD-Rezension Rüdiger Lotter

Violin-Virtuosen

Feinsinnig-verspielt: Dieser Vivaldi ist weit weg von den üblichen Pfaden, mit beinahe avantgardistischen Ideen

vonEcki Ramón Weber,

Drei Begründern der virtuosen Violinmusik widmet sich diese CD. Und da zwei von ihnen, Jean-Marie Leclair und Pietro Antonio Locatelli nur Spezialisten ein Begriff sind, während der dritte, Antonio Vivaldi, heute nur als Komponist, weniger als Violinvirtuose bekannt ist, musste ein griffiger Titel her: „Engel, Teufel und Priester“. In diesem Falle nicht unpassend, denn alle drei verstanden etwas davon, dass man als Virtuose auch eine Show abzuliefern hat(te). So bekommt Leclair ein eher glattes, zum „Engel“ passendes Outfit, während beim „Teufel“ Locatelli, von dem auch noch ein als Concerto grosso getarntes Violinkonzert zu hören ist, alle Widerborstigkeiten herausgestellt werden. Gemeinsam machen die beiden Solisten sich dann an Vivaldi: Der ist hier, vor allem im zweiten und dritten Satz, weit weg von den üblichen Pfaden, mit beinahe avantgardistischen Ideen, und entsprechend wird musiziert: Feinsinnig-verspielt der großartige langsame, mit Humor der Schlusssatz – der Höhepunkt der Aufnahme.

Angel, Devil, Priest –
Violinkonzerte von Leclair, Locatelli & Vivaldi

Chouchane Siranossian (Violine), Hofkapelle München, Rüdiger Lotter (Violine & Leitung)
dhm
Anzeige

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige
  • Blind gehört Hansjörg Albrecht – Bruckner-Spezial

    „Da ist solch eine Energie!“

    Hansjörg Albrecht hört und kommentiert Bruckner-Aufnahmen, ohne dass er weiß, wer spielt.

Anzeige

Anzeige

Audio der Woche

The Light of Paradise

Paul Mealors bewegende Vertonung des Lebens von Margery Kempe, in außergewöhnlicher Interpretation der Zurich Chamber Singers und dem sonic.art Saxophon Quartett.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige