Rudolf Buchbinder spielt die beiden ersten Partiten und die dritte Englische Suite von Bach. Für einen Enzyklopädisten wie Buchbinder ist diese Zusammenstellung eher kein Indiz für eine geplante Gesamteinspielung?! Er spielt mit Ruhe, souverän, klar, entspannt, ungemein ehrlich. Man glaubt Buchbinder sofort, dass dies seine persönliche Sicht auf Bach ist, die er unendlich oft hinterfragt haben wird. Das berührt. Dennoch: Kommt das erste Menuett in der B-Dur-Partita nicht etwas brav daher, ebenso wie die Courante in der zweiten Partita? Wirkt die cembaleske Art in der Gigue von BWV 825 nicht etwas monochrom? Die Grave-Einleitung zu BWV 825 verrät eine geistige Nähe zu Beethoven, greift aber damit aber sehr weit voraus. Warum verleiht Buchbinder dem Prélude der Englischen Suite ein Maß an unterschwelliger Hektik, das über rein spiellustiges Vorwärtsdrängen hinausgeht? Es bleiben Fragen.
CD-Rezension Rudolf Buchbinder
Fragwürdiger Bach
Er spielt mit Ruhe, souverän, klar, entspannt, ungemein ehrlich: Rudolf Buchbinder erkundet Bach
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Vielleicht liegt’s daran, dass seine Interpretationen keinerlei Diskussionen mehr bedürfen. Auf jeden Fall zerbrechen sich Kollegen, Kritiker und Zuhörer seit Jahren den Kopf, wie ein Künstler wie Rudolf Buchbinder mit einem Übungspensum von etwa drei Stunden am Tag zurechtkommt. Der Wiener mit…
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