Nicht erst seit dem Tanzfilm von Carlos Saura aus den 80ern wusste man: Georges Bizets unverwüstliche Carmen macht sich auch auf der Tanzbühne sehr gut. Es ist nur allzu verlockend, angesichts der spannenden Handlung und der temperamentvollen, leidenschaftlichen Musik. Das Ballettwerk des Komponisten Rodion Schtschedrin, das in erster Linie Material aus Bizets Oper versammelt, wurde 1967 am Moskauer Bolschoi-Theater uraufgeführt, Schtschedrins Frau, der Primaballerina Maya Plissezkaja auf den Leib geschrieben. Jetzt hat das Georgische Kammerorchester Ingolstadt unter Ruben Gazarian die für Streichorchester und Schlaginstrumente gesetzte Carmen-Suite aufgenommen, und siehe da, sie glänzt und funkelt immer noch. Vor allem wenn derart atmosphärisch gespielt wird, mit klanglichem Tiefgang, fein, ungemein präzise, mit mitreißenden Dynamikwirkungen. Schtschedrins Instrumentation mischt die Farben raffiniert neu ab und schärft die Kanten, setzt auf extreme Kontraste. Das arbeitet diese Produktion schön heraus.
CD-Rezension Ruben Gazarian
Geschärfte Kanten
Das Material aus Bizets gleichnamiger Oper erscheint darin in neuem Licht: Carmen als Ballettmusik von Rodion Schtschedrin
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