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CD-Rezension Roberto Prosseda – Gounod: Klavierwerke

Ernstgenommen

Eine entschlossene Absage an Kitsch: Roberto Prosseda interpretiert die Klavierwerke von Charles Gounod klar proportioniert und mit dezentem Pedalgebrauch

vonChristian Lahneck,

Gemessen am ersten Stück auf dieser CD, „La Veneziana“, könnte man glauben, Pianist Roberto Prosseda habe seine enzyklopädische Erkundung Mendelssohns um eine Entdeckung erweitert. Doch dieses Stück stammt von Charles Gounod, der als Klavierkomponist nach wie vor ein Schattendasein fristet. Prosseda zeigt, wie es klingen kann, wenn man diese Musik ernst nimmt in ihrem unterhaltenden, ihrem romantischen Charakter. Neben kleineren Einzelstücken, darunter dem „Trauermarsch einer Marionette“, enthält die CD die „Six Romances sans paroles“ sowie sechs Präludien nebst Fugen sowie eine vierhändige Sonate (mit Enrico Pompili) in Ersteinspielung. Gesanglich-liedhafte Melodien, eine entschlossene Absage an Kitsch, klare Proportionen, dezenter Pedalgebrauch: Das sind die Kriterien, mit denen Prosseda diese Musik ausstattet und sie so zu einer Entdeckung der französischen Romantik macht.

Gounod: Klavierwerke
Sonate für Klavier 4-händig
La Veneziana (Barcarolle)
Impromptu
Souvenance (Nocturne)
Marche Funebre d’une Marionette
6 Lieder ohne Worte
Meditation über das 1. Präludium von J. S. Bach (Ave Maria)
6 Präludien & Fugen

Roberto Prosseda (Klavier)
Decca

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