Diese Kombination von Richard-Strauss-Werken ist selten: Dabei kommt Geiger Renaud Capuçon seine Vielseitigkeit als Solist und Kammermusiker zugute. Neben dem Violinkonzert (mit den Wiener Symphonikern) hat er auch die Violinsonate (mit Guillaume Bellom), das Klavierquartett, dazu das Sextett aus „Capriccio“ und die Metamorphosen (mit weiteren Kammermusikfreunden) vorgelegt. Schließlich das „Heldenleben“ mit dem Gustav Mahler Jugendorchester, eine Aufnahme von 2000 unter Seiji Ozawa mit Capuçon als Konzertmeister. Von daher wirkt die Aufnahme weniger disparat, als sie zunächst scheinen mag. Künstlerisch ist, bei so vielen Beteiligungen, das Ergebnis sehr wohl ein wenig disparat. Capuçon spielt mit einem cremig-fließenden Ton, im Finale der Sonate durchaus energisch, dabei immer gesanglich. Zart und poetisch das Andante aus dem Quartett. Etwas zurückgenommen erscheint das „Heldenleben“.

R. Strauss: Violinkonzert d-Moll op. 8, Violinsonate Es-Dur op. 18, Klavierquartett c-Moll op. 13, Ein Heldenleben op. 40, Metamorphosen u. a.
Renaud Capuçon (Violine), Christoph Koncz (Violine), Gérard Caussé (Viola), Veronika Hagen (Viola), Paul Zientara (Viola), Clemens Hagen (Violoncello), Julia Hagen (Violoncello), Alois Posch (Kontrabass), Wiener Symphoniker, Gustav Mahler Jugendorchester, Petr Popelka (Leitung), Seiji Ozawa (Leitung)
Deutsche Grammophon