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Rezension Reinoud Van Mechelen – Mozart: Konzertarien

Exquisite Stimmkultur

Tenor Reinoud Van Mechelen und das von ihm gegründete Ensemble A Nocte Temporis gestalten Mozarts Konzertarien mit transparenten Farben.

vonRoland H. Dippel,

Reinoud Van Mechelen ist ein herausragender Rameau-Tenor. Die im französischen Spätbarock unerlässlichen Gesangstugenden setzt er hier für Mozart-Juwelen ein. Weder deklamatorische noch verzierte Passagen tragen Van Mechelen aus seinem Kraftzentrum, einer auch im Piano exzellent fokussierten, weichen Tongebung. Das von ihm gegründete Ensemble A Nocte Temporis bringt klare, mitunter kühle und gestrafft transparente Farben ins Spiel, das wie Van Mechelen attackierend drängt und sensibel akzentuiert. Diese Lesart nähert sich Mozart aus der Perspektive des mittleren 18. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund des allmählichen Terrainverlusts der Kastraten nach 1760 und der parallelen Aufwertung der Stimmlage Tenor ist diese Kompilation ähnlich faszinierend wie Michael Spyres’ Streifzüge von 1800 bis Wagner. Van Mechelen verbindet dazu exquisite Stimmkultur mit einem distinguierten Verständnis für schöne Feinheiten.

Reinoud Van Mechelen
Reinoud Van Mechelen

Konzertarien
Mozart: Se di lauri il crine adorno KV 87, Va, dal furor portata KV 21, Si mostra la sorte KV 209, Misero! o sogno KV 431, Se al labbro mio non credi KV 295, Pier pieta, non ricercate KV 420, Con ossequio, con rispetto KV 210 & Or che il dover KV 36

Reinoud van Mechelen (Tenor), A Nocte Temporis
Alpha

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