Startseite » Rezensionen » Drakonische Dramatik

CD-Rezension Rebecca Miller

Drakonische Dramatik

Henry Kimball Hadleys Sinfonien verraten eine frappierende Beherrschung des Handwerks

vonVolker Tarnow,

Henry Kimball Hadley (1871-1937) war der erste in Europa auftretende US-amerikanische Dirigent. Komponiert hat er wie ein Deutscher, weswegen der Mann aus Boston später durch die Ritzen des amerikanischen Repertoires rutschte: no real yankee, bye-bye! Seine Sinfonien verraten eine frappierende Beherrschung des Handwerks, und auch die hier vorgelegten Tondichtungen bieten abenteuerliche Instrumentationskünste, drakonische Dramatik und schmachtende Melodik zuhauf. Und passen sich dem Lokalkolorit der jeweiligen Sujets gekonnt an. Spätwerke wie das Scherzo diabolique, das ein nächtliches Autorennen schildert, oder die San Francisco Suite liegen durchaus im Mainstream der amerikanischen Moderne. In den früheren Stücken hört man viel Strauss, was aber nicht das Vergnügen an diesen knisternd dargebotenen Orchesterfantasien schmälert.

Hadley: Scherzo diabolique, Salome, Cleopatra’s night, Othello, San Francisco, The Enchanted Castle
BBC Concert Orchestra, Rebecca Miller (Leitung)
Dutton

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Leonard Bernstein und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Leonard Bernstein liebte und schätzte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sehr. Das Konzert vom 17. Oktober 1976 mit einem ausschließlich Beethoven gewidmeten Programm gehört zu den besten Live-Mitschnitten dieser Zeit und ist eines von drei Alben mit dem weltberühmten Dirigenten bei BR Klassik.

Beethoven Symphonie Nr. 5 c-Moll, 4. Satz „Allegro“

jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!