Henry Kimball Hadley (1871-1937) war der erste in Europa auftretende US-amerikanische Dirigent. Komponiert hat er wie ein Deutscher, weswegen der Mann aus Boston später durch die Ritzen des amerikanischen Repertoires rutschte: no real yankee, bye-bye! Seine Sinfonien verraten eine frappierende Beherrschung des Handwerks, und auch die hier vorgelegten Tondichtungen bieten abenteuerliche Instrumentationskünste, drakonische Dramatik und schmachtende Melodik zuhauf. Und passen sich dem Lokalkolorit der jeweiligen Sujets gekonnt an. Spätwerke wie das Scherzo diabolique, das ein nächtliches Autorennen schildert, oder die San Francisco Suite liegen durchaus im Mainstream der amerikanischen Moderne. In den früheren Stücken hört man viel Strauss, was aber nicht das Vergnügen an diesen knisternd dargebotenen Orchesterfantasien schmälert.
CD-Rezension Rebecca Miller
Drakonische Dramatik
Henry Kimball Hadleys Sinfonien verraten eine frappierende Beherrschung des Handwerks
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„Was bin ich schon ohne das Orchester?“
Für den britischen Dirigenten Jonathan Darlington ist Respekt eine Voraussetzung für erfolgreiches Arbeiten.
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