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Rezension Raphaël Pichon – Mozart: Requiem

Schwerelos

Faszinierend präzise und mit Sinn für das Metaphysische durchdringen Raphaël Pichon und das Ensemble Pygmalion Mozarts Requiem.

vonRoland H. Dippel,

Der im Booklet zitierte Satz von Kurt Vonnegut, dass es „keine Kunst gibt ohne einen Tanz mit dem Tod“, könnte über jedem Takt dieser Aufnahme stehen. Nicht nur über dem „Recordare“-Teil, in dem die Verbindung des Tänzerischen mit dem Metaphysischen, des Schwebendem mit dem Lastenden, des Rhythmischen mit dem Drängenden allerdings besonders imponierend gerät. Raphaël Pichon entschied sich für die angefochtene Vollendung von Mozarts letzter großer Sakralkomposition durch Franz Xaver Süssmayr. Er durchfegt diese mit seinen hochrangigem Ensemble in Höhenflügen faszinierender Präzision und Schönheit, welche wie von Attacken einer hochdramatischen Schnappatmung durchbrochen ist. Die Solostimmen sind von kindlicher Lieblichkeit bei den Frauen und wolkenhaftem Leichtgewicht bei den Männern. Die Einspielung lokalisiert sich also faszinierend zwischen Weisheit, Schwerelosigkeit und passioniertem Nachdruck.

Raphaël Pichon
Raphaël Pichon

Mozart: Requiem d-Moll KV 626, Ach, zu kurz ist unsers Lebenslauf KV 228, Misere mei KV 90, Ne pulvis et cinis KV 122, Solfeggio F-Dur KV 393/2, Quis te comprehandat & O Gottes Lamm KV 343/1

Ying Fang (Sopran), Beth Taylor (Alt), Chadi Lazreq (Countertenor), Laurence Kilsby (Tenor), Alex Rosen (Bass), Pygmalion, Raphaël Pichon (Leitung)
harmonia mundi

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