Rezension Quatuor Hanson – Werke von Schumann

Vital

Die Aufnahme der drei Schumann-Streichquartette und des Klavierquintetts mit dem Quatuor Hanson und Adam Laloum lebt vom gesuchten Risiko.

vonChristoph Vratz,

Kein gespenstisches Surren, sondern ein kraftvolles Vorpreschen. So interpretiert das Quatuor Hanson das Scherzo aus Robert Schumanns erstem Streichquartett – und im gleichen Sinne das Presto. Es ist ein leidenschaftliches Duell, bei dem immer wieder das Cello knurrend dazwischenfährt, bis nach knapp zwei Minuten die Geigen mildere Töne anstimmen. Das ist bezeichnend für diese Aufnahme der drei Schumann-Quartette, die von ihrem gesuchten Risiko lebt, vom Mut zu kernigen Akzenten und der Markierung brüchiger Harmonien. So entsteht eine eigene Form von romantischem Sturm und Drang. Die lyrischen Momente sind dabei Binnen-Kapitel. Beim Klavierquartett ist Pianist Adam Laloum mit von der Partie. Er fügt sich nahtlos ein und setzt weitere eigene Akzente, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Eine in sich geschlossene, vitale Aufnahme, die den Eindruck von Routine kaum je aufkommen lässt.

Quatuor Hanson und Adam Laloum
Quatuor Hanson und Adam Laloum

Schumann: Streichquartette Nr. 1-3 & Klavierquintett op. 44

Adam Laloum (Klavier), Quatuor Hanson
Harmonia Mundi

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige
  • Dirigierte 2000 zum ersten Mal die Sächsische Staatskapelle Dresden: Daniele Gatti
    Interview Daniele Gatti

    „Es gibt nichts Vergleichbares“

    Der italienische Dirigent Daniele Gatti übernimmt ab der nächsten Spielzeit den Chefposten bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden.

Anzeige

Anzeige

Audio der Woche

Das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker

Ein Konzerterlebnis der Spitzenklasse gab es im Park von Schloss Schönbrunn in Wien. Unter Leitung von Andris Nelsons präsentierten die Wiener Philharmoniker und Starsolistin Lise Davidsen ein unterhaltsamen Programm mit Musik von Verdi, Wagner, Smetana u.a.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige