Fünfzehn Streichquartette hat Dmitri Schostakowitsch komponiert, und in ihnen spiegelt sich (s)ein ganzes Künstlerleben. Mehr noch als seine Sinfonien sind diese Quartette Ausdruck Schostakowitschs persönlichster Empfindungen: beginnend mit dem noch überwiegend optimistischen Impetus seines ersten Quartetts, das er 1938 komponierte, als sein Sohn Maxim geboren wurde, bis zu den metaphysischen Abgründen des 15. Quartetts. Dessen ersten Satz, ein gut dreizehnminütiges Adagio, spielt das Quatuor Danel wie ein Orgelstück: vibratolos und ohne Dynamik entfaltet sich hier eine quasi entsubjektivierte, reine Geistigkeit – Musik, nicht mehr ganz von dieser Welt. Für jedes einzelne Quartett findet das Quatuor Danel, das mit dieser Aufnahme bereits seine zweite Gesamteinspielung vorlegt, den spezifischen Tonfall, jeder Satz getragen von einer körperlich fühlbaren Innenspannung. Meisterhaft. Eine Referenzaufnahme.
Schostakowitsch: Sämtliche Streichquartette, Elegy op. 29, Polka op. 22 & Quartettsatz Es-Dur
Quatuor Danel
Accentus