Das Belcea Quartet hat sich, nach der Brahms-Quintett-Aufnahme mit Till Fellner 2016, wieder mit einem Pianisten zusammengeschlossen. Diesmal heißt der Gast Piotr Anderszewski und präsentiert das Schostakowitsch-Quintett. Ergänzt wird das Programm um das dritte Streichquartett. Erstmals wagen sich die britischen Streicher damit auf russisches Terrain. Ihr Zusammenspiel funktioniert mühelos und tadellos. Rhythmische Straffheit, ein perfektes Unisono, schroffe Wechsel und lange Steigerungen gelingen mit großer Selbstverständlichkeit, der Umgang mit Dissonanzen und Akzenten bravourös. Und auch Schostakowitschs Humor, mal beißend, mal befreiend, kommt deutlich zur Geltung. Piotr Anderszewski gliedert sich im Klavierquintett mit stellenweise melancholischem Gestus nahtlos ein, auch wenn man von ihm ein Mehr an Farben, vielleicht auch an heimlicher Führungsrolle hätte wünschen können.
Schostakowitsch: Klavierquintett, Streichquartett Nr. 3
Piotr Anderszewski (Klavier), Belcea Quartet
Alpha