Wenn Ravel dem wilden Treiben von Piraten im kriegerischen Tanz seiner Ballettmusik zu Daphnis und Chloé beredt entfesselten Ausdruck verleiht, denkt man auf einmal an den anderen Zauberer der Orchestration – an Richard Strauss, der zeitgleich zu seinem französischen Kollegen die damaligen Grenzen des guten Geschmacks überschritt, mit der krassen psychischen Polyphonie seiner Oper Elektra. Wo Strauss freilich in die dunklen seelischen Abgründe seiner alptraumhaften Antikentragödie hinabblickt, tanzt Ravel verzückt auf den lichten Höhen eines idealisiert traumschönen Griechenland. In seiner Gesamteinspielung dieses tänzerischen Tongedichts versteht sich Philippe Jordan perfekt auf das extra edle Austarieren dieser Lichtspiele, auf das Funkeln und Schillern, das Glitzern und Gleißen der fantastisch leuchtkräftigen Partitur. Herrlich sensualistisch und feinschmeckerisch kosten die Pariser ihren Klangmagier Ravel aus.
CD-Rezension Philippe Jordan
Fein abgeschmeckt
Philippe Jordan bringt Ravels tänzerisches Tongedicht feinschmeckerisch zum Funkeln
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Philippe Jordan, Jahrgang 1974, sang als Kind bei den Zürcher Sängerknaben und lernte in jungen Jahren das Violin- und Klavierspiel. In seiner Heimstadt Zürich studierte er zunächst Klavierpädagogik und später Musiktheorie und Komposition bei Hans Ulrich Lehmann. Nach einer ersten Assistenz bei…
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