Wie dramatisch muss diese Kirchenmusik sein? Die Frage stellt sich immer, wenn es an Giovanni Battista Pergolesis Stabat mater geht. Countertenor Philippe Jaroussky und Sopranistin Julia Lezhneva gehen das Werk eher meditativ an, mit sehr sparsamem Vibrato, dafür mit sehr schön gemeinsam gearbeiteten Verzierungen. Die opernhaften Züge des Stückes entfalten sie erst im Verlauf der Komposition – meist in den schnellen Passagen, die langsamen bleiben sehr innerlich. Hier herrscht Wohlklang pur – das Schmerzlich-Dramatische weicht der Andacht. I Barocchisti spielen dazu sehr akzentuiert und mit-sprechend, bieten den Sängern einen kontrastreichen Hintergrund. Klanglich ist das Ganze perfekt – nur etwas mehr Spannung hätte man sich anstelle von Entspanntheit manchmal gewünscht. Sehr dynamisch und gleichzeitig leicht schließen sich dann das Laudate pueri und das Confitebor an.
CD-Rezension Philippe Jaroussky
Perfekter Wohlklang
Philippe Jaroussky, Julia Lezhneva und I Barocchisti interpretieren Pergolsesis Stabat mater, Laudate pueri Dominum und Confitebor tibi domine
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Als „engelhaft, mit makelloser Technik“ hat die New York Times einmal die Stimme Julia Lezhnevas gelobt. Geboren 1989 auf der russischen Insel Sachalin, studierte die Sopranistin am Moskauer Konservatorium, der Cardiff International Academy of Voice und dem Londoner Royal College of Music…
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