Startseite » Rezensionen » Betörende Szenen

Rezension Philippe Jaroussky – Ombra mai fu

Betörende Szenen

Philippe Jarousskys Höhenspektrum ist von einer androgynen Geschmeidigkeit, die auf eine schier überirdische Ebene steigt.

vonRoland H. Dippel,

Was für eine beredte Dynamik, was für eine lockere Dramatik, was für einen den Sänger beflügelnden Elan haben diese Stücke von Francesco Cavalli aus den Jahren nach Claudio Monteverdi! Philippe Jarousskys Höhenspektrum ist von einer androgynen Geschmeidigkeit, die den Zusammenklang mit dem Kontra-Alt von Marie-Nicole Lemieux und Emöke Barath auf eine schier überirdische Ebene steigert. Das auf die Dominanz der Saiteninstrumente konzentrierte, von Jaroussky gegründete Ensemble Artaserse trägt zu diesem Schweben bei. Hier wird deutlich, wie vielfältig und freisinnig das venezianische Dramma per musica in der Gestaltung seiner Sujets war. Man hört eine fast Offenbachsche Leichtigkeit, die mit Eleganz und Schönklang stellenweise ganz schön kräftig am Lack der heroischen und mythischen Figuren kratzt. Dabei klingt Cavallis Solo „Ombra mai fu“ für den Perserkönig Serse genauso betörend wie jenes von Händels.

Philippe Jaroussky
© Josef Fischnaller

Ombra mai fu
Arien, Duette & Instrumentalstücke von Cavalli aus Il Xerse, Statira, Ormindo, La Calisto, Dafne, Ercole amante, Ormindo, Gli amori d’Apollo e di Dafne, Orione, Eritrea, Giasone, Doriclea, La virtu dei strali d’Amore & Pompeo Magno

Philippe Jaroussky (Countertenor), Emöke Barath (Sopran), Marie-Nicole Lemieux (Alt), Ensemble Artaserse
Erato

Sehen Sie hier den Trailer:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Auch interessant

Rezensionen

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

Leonard Bernstein und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks

Leonard Bernstein liebte und schätzte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks sehr. Das Konzert vom 17. Oktober 1976 mit einem ausschließlich Beethoven gewidmeten Programm gehört zu den besten Live-Mitschnitten dieser Zeit und ist eines von drei Alben mit dem weltberühmten Dirigenten bei BR Klassik.

Beethoven Symphonie Nr. 5 c-Moll, 4. Satz „Allegro“

jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!