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Rezension Pene Pati – Nessun dorma

Weich und zugleich viril

Pene Pati beweist, dass er zu den ganz großen Tenören unserer Zeit gehört.

vonRoland H. Dippel,

Mit den Liebsten auf der Welt sollte man freudig und freundlich sein. Dieses ethische Gebot beherzigt der Tenor Pene Pati mit einem intensiven wie emotionalen Rezital. Hier gibt er auch seinem Bruder Amitai und seiner Frau Amina Edris viel Raum für berückend schöne Glanzmomente. Empathisch gerät Emmanuel Villaumes delikate Leitung, mit der er die italienischen Szenen fast noch sensibler gestaltet als die französischen. Pene Patis Stimme ist weich und zugleich viril. Die Mittellage setzt er dabei minimal kräftiger ein als die Höhenregionen, was seine Figurenskizzen mustergültig erscheinen lässt. Auch durch die Musikauswahl wirkt dieses Album vorbildlich, weil dramatische Eskalationen immer auf lyrischem Fundament entstehen. Höhepunkte sind das Terzett aus „La Juive“, das hier explizit kitschfreie Kirschenduett aus „L’amico Fritz“ und ein werbendes „­Nessun dorma“ ohne unnötige Kraftallüren. Pati bewegt sich ohne Druck und deshalb souverän in leichteren und schwereren Partien.

Pene Pati
Pene Pati

Nessun dorma
Werke von Puccini, Gounod, Massenet, Mascagni, Verdi, Berlioz, Donizetti, Mercadante, Guiraud & Halévy

Pene Pati & Amitai Pati (Tenor), Amina Edris (Sopran), Orchestre National Bordeaux Aquitaine, Emmanuel Villaume (Leitung)
Warner Music

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